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Mögliche Ursachen für Turbolader Probleme

Ursachen für Turbolader Schäden

Die möglichen Ursachen für einen Schafen am Turbolader können vielfältig sein.

Daher muss vor einer Reparatur oder gar Austausch des Turboladers eine umfassende Diagnose durchgeführt werden.

Wir erleben leider immer wieder das die Ursache des Turbolader Problems oder gar Schadens vermeidbar gewesen wären.
Die Klassiker und Hitliste der Verursacher sind nicht regelmäßig erneuerte Luftfilter,
zu lange Intervalle beim Ölwechsel und falsches Motoröl.

Aber es gibt natürlich auch noch andere mögliche Ursachen die zu einem Turboladerschaden führen können, z.B.

Unsachgemäße Handhabung

-Motordreuzahl zu hoch warm in Warmlaufphase
Sowohl im Motor als auch im Turbolader sind die Schmiereigenschaften des Motorenöls
erst bei Betriebstemperatur gegeben.
Darum ist es wichtig, während der Warmlaufphase die Leistungsanforderung wie auch die Motordrehzahl
nicht in den obersten Bereich zu treiben.
Eine gesunde Motordrehzahl liegt zwischen 2.000 und 2.500 U/min beim Fahren im Teillastbereich.

-Heiß abstellen
Ein Turbolader glüht, wenn der Fahrer Leistung abfordert, zum Beispiel auf Autobahnen,
Bergfahrten oder mit Anhänger unterwegs ist.
Der Turbolader wird in der Regel durch den Motorenölkreislauf gekühlt.
Wird nach einer Lastfahrt der Motor abgestellt, fällt die Kühlung durch Öl und Fahrtwind weg.
Es entstehen sehr hohe Temperaturspitzen in den Lagerungen des Turboladers.
Das Motorenöl verkokt durch Überhitzung in den Lagerstellen innerhalb weniger Sekunden.
Die Ölkohlepartikel führen nach einem Wiederstart des Motors
zu einem mechanischen Abrieb in den Lagern und nachfolgend zum erhöhten Lagerspiel.
Verdichter- und Turbinenrad streifen in ihren Gehäusen an.
Bei weiterem Betrieb des Laders kommt es zum Ölverlust mit Folgeschäden in der Peripherie.
Abhilfe kann hier geschaffen werden, wenn das Fahrzeug im Teillastbereich kalt gefahren wird
oder ca. 2 Minuten bei Leerlaufdrehzahl nachläuft.

Ursachen in Zusammenhang mit dem Motoröl

-Falsches Motoröl
Auch das erleben wir immer wieder...
Die Qualität des Motorenöls ist durch Herstellervorgaben festgelegt und dringend einzuhalten.
Die technischen Anforderungen des Turboladers hinsichtlich des Schmierstoffs sind sehr hoch.
Werden diese nicht erfüllt, kommt es unweigerlich zu Lagerschäden und Totalausfall des Turboladers mit möglichen Folgeschäden.

Die Auswahl des Motorenöls allein ist nicht verantwortlich für die Schmiereigenschaften.
Ölverdünnung durch Kraftstoffeintrag, Kondenswasser durch Kurzstreckbetrieb,
Kühlmitteleintrag und Rußablagerungen im Motorenöl beeinträchtigen die Qualität außerordentlich.

-Nicht eingehaltene Ölwechsel
Bei überzogenen Wartungsintervallen haben die Additive im Motorenöl ihre Wirkung bereits verloren (besonders bei Long-Life-Öl).
Die leichten Schwebstoffe wie Ruß und Ölkohlepartikel bleiben in der Schwebe und können vom Ölfilter nicht mehr gespeichert werden.
Bei Kaltstart öffnet zur Erhaltung des Öldruckes der Bypass im Ölfiltersystem und lässt in dieser Phase das Öl ungefiltert durch.
Empfindliche Lagestellen, wie die des Turboladers, werden mit verunreinigtem Öl versorgt und richten entsprechende Schäden an.


-Mangelnde Schmierung (zu niedriger Ölstand)
Geminderter Öldruck reduziert die hydrostatische Funktion der Gleitlager im Turbolader.
Die mit hoher Drehzahl rotierende Läuferwelle kann nicht mehr in seinen Lagern zentriert werden
und der Schmierfilm reißt ab.
Es kommt zur metallischen Berührung der Komponenten und zur Mischreibung (Fresser).
Die geminderte Ölmenge führt zu einer mangelhaften Kühlung der Lagerkomponenten
im Turbolader und zur partiellen Überhitzung.
Dabei polymerisiert (verdickt) der Schmierstoff und bildet Ölkok.
Dieser Ölkok wirkt nachfolgend wie feinkörniges Schleifmittel
und führt zum Materialabtrag an den Lagerkomponenten.
Ergebnis ist ein erhöhtes Lagerspiel, welches zum Totalausfall des Turboladers führt.

Bei erhöhtem Ölverbrauch können verschiedene Ursachen vorliegen:
-Verstopfter Luftfilter oder verschmutzter Verdichter
-Ölrücklauf-Leitungen verstopft oder deformiert
-Fehlfunktion der Kurbelgehäuse-Entlüftung
-Überhöhter Abgasgegendruck durch Fehler im Abgasreinigungssystem
-Turbolader Lagerschaden


Fremdkörperschaden

Fremdkörperschaden am Verdichterrad
Alles, was härter ist als Luft und vom Turbolader verdichterseitig angesaugt werden kann,
führt dort zu einer mechanischen Beschädigung.
Weiche Fremdkörper wie Gummiteilchen aus Abdichtungen des Ansaugtraktes
oder Fetzen von defekten Luftfiltern verursachen Deformierungen an den Gaseintrittskanten des Verdichterrades.
Unwucht und Pfeifgeräusche sind die Folge.
Harte Fremdkörper wie Metallteile und Hartplastikteile treffen auf die Gaseintrittskanten des Verdichterrades
und werden zurückgeschleudert und wiederholt angesaugt.
Das Verdichterrad wird zerstört.
Eisklumpen aus einer eingefrorenen Kurbelgehäuseentlüftung
wirken wie ein weicher Fremdkörper und hinterlassen ebenfalls Schäden.

Fremdkörperschaden am Turbinenrad
Alle Fremdkörper, welche den Motor über den Abgaskrümmer verlassen,
treffen als abgasseitige Fremdkörper auf die Gaseintrittskanten des Turbinenrades.
Diese Fremdkörper werden von den Schaufeln des Turbinenrades zurückgeschleudert
und mit dem Abgasstrom wieder auf das Turbinenrad geschossen.
Bei VTG-Ladern (variable Turbinengeometrie) prallen die Fremdkörper so lange
zwischen Turbinenradschaufeln und VTG-Flügeln hin und her,
bis der Fremdkörper pulverisiert das Turbinenrad in den Abgastrakt verlässt.
Es kommt zum Totalausfall des Turboladers.





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